Das IDA Seminarmaterial

Zehn Jahre Paartherapiefortbildungen hinterlassen Spuren. Vor allem, wenn man so arbeitet wie ich. Nämlich: Das muss doch noch irgendwie besser gehen! Ja. Und es geht besser. Immer wieder. Über die Evolution der Seminarhandouts, die Entstehung der Lehrfilme und die Freude an der Entwicklung von Trainingsaufgaben.

Zehn Jahre Paartherapiefortbildungen hinterlassen Spuren. Vor allem, wenn man so arbeitet wie ich. Nämlich: Das muss doch noch irgendwie besser gehen! Ja. Und es geht besser. Immer wieder. Über die Evolution der Seminarhandouts, die Entstehung der Lehrfilme und die Freude an der Entwicklung von Trainingsaufgaben.

Zehn Jahre Paartherapiefortbildungen hinterlassen Spuren. Vor allem, wenn man so arbeitet wie ich. Nämlich: Das muss doch noch irgendwie besser gehen!

Ja. Und es geht besser. Immer wieder. Alle Teilnehmenden meiner Seminare können ein Lied davon singen.

IDA-Handouts

Ganz regelmäßig kommt die Frage: „Das, was wir das gerade machen, wo steht das denn im Handout?“ Und ganz regelmäßig lautet meine Antwort: „Das steht nicht im Handout. Diese Grafik/diese Folie habe ich aufgrund eurer Fragen heute morgen beim Frühstück erstellt.“

Ich kann alle verstehen, die ein Handout haben wollen, in dem alle verwendeten Folien in genau der Reihenfolge enthalten sind, wie sie im Seminar auftauchen. Und ich kann erklären, warum das mit mir und IDA nicht passieren wird.

Wo steht das denn im Handout?

Grund 1: Präsentationen sind anders als Handouts. Die Präsentation benutzt vier Bilder und das Handout fasst das in einer Folie mit erklärendem Text zusammen.

Grund 2: Ein Handout mit 240 Folien? Das schaut sich doch kein Mensch mehr an. Vertraut einfach darauf, dass wir die wichtigsten Folien in Eure Handouts packen. Die sind mit bis zu 130 Folien immer noch lang genug. Und schreibt Euch lieber auf, was IHR wichtig findet

Grund 3: Wenn mir aufgrund einer Frage von euch einfällt, wie ich diesen komplexen Inhalt noch einfacher und anschaulicher verdeutlichen kann, dann gibt es eben wieder eine (oder mehrere) neue Folien. Die ihr natürlich auch bekommt. Und meinen Kolleg:innen geht das ganz genauso.

Grund 4: Es gibt zu jedem Thema und damit auch zu jeder Folie noch so viel mehr zu sagen. Und wir sagen das gern, wenn ihr uns fragt. Und nein, das steht dann nicht im Handout.

Grund 5: Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, ein Seminar einfach nur zu halten und nicht mehr nachzudenken über die Inhalte und die Fragen der Teilnehmenden. Und immer wieder überlege ich, welche Möglichkeiten es gibt, diese komplexen Themen noch einfacher und anschaulicher zu vermitteln. Wenn ich das nicht täte, dann würden mich die Seminare bestimmt anfangen zu langweilen. Nicht gut.

Meine Mit-Dozent:innen sind ebenfalls mit Begeisterung und Interesse bei der Sache. So werdet ihr auch von denen immer wieder zusätzliche Folien oder anderes Material bekommen. Dienst nach Vorschrift können wir irgendwie nicht.

Das geht besser!

Nach über 10 Jahren habe ich damit begonnen: Kein Lehrbuch, sondern ein Lern- und Praxisbuch „Differenzierungsbasierte Paartherapie“

Die ersten fünf Teile, die die Grundlagenseminare begleiten, sind inzwischen fertig. Und sie werden den Teilnehmenden der Grundlagenseminare zur Verfügung gestellt. Ich werde mir noch mal Zeit nehmen, sie schöner und übersichtlicher zu layouten und lektorieren zu lassen. Und dann kann man sie 2026 voraussichtlich auch kaufen.

Diese Entscheidung spricht dafür, dass in diesem Praxisbuch ganz viel von dem enthalten ist, was in Seminaren gefragt und gelehrt wird. Zum Teil auch mehr als das, nämlich Dinge, für die wir in den Seminaren nicht genug Zeit haben. Die Bücher sind gedruckt. Offenbar bin ich an einem Punkt, an dem ich denke, dass die Inhalte zukünftig tatsächlich nur noch geringfügig überarbeitet und ergänzt werden. Wir können hoffen.

Mein nächstes großes Projekt ist ab Herbst 2025 begleitend zu den Aufbauseminaren ebenfalls die Praxisbuchteile „Vertiefung der differenzierungsbasierten Paartherapie“ zu schreiben. Das ist mehr als sportlich. Schauen wir mal. (Daumen drücken könnte auch helfen)

IDA-Filme

Der erste Corona-Lockdown lief noch, als ich der DGVT vorschlug, die Paartherapieseminare online durchzuführen. Etwas, was es Anfang 2020 nur ganz selten gab.

Ich machte mich fit, beschäftigte mich mit den Herausforderungen dieses Formats, und ich sammelte Erfahrungen. Begeistert stellte ich fest, dass Rollenspiele in diesem Format erstaunlich gut funktionieren. Auch Körperübungen können adaptiert werden und vermitteln wichtige Erfahrungen.

Problematisch waren die Theorieinputs. Je nach Tagesform und Gruppe fielen mir beim Erzählen noch Beispiele ein, und wenn Fragen kamen, beantwortete ich die auch noch … mit dem Ergebnis, dass diese Theorie-Inputs mir regelmäßig die Seminarstruktur durcheinander brachten, weil sie so viel länger dauerten als ursprünglich geplant. Mal ganz abgesehen davon, dass ich es anstrengend fand, so lange und so viel zu reden. Und es für die Teilnehmenden anstrengend war, so lange zuzuhören.

Das geht besser!

Das geht doch besser, dachte ich mir. Und ich begann, ganz unbedarft diese Inputs als kurze Lehrfilme zu illustrieren, zu animieren und die Texte einzusprechen. Das war die Lösung! Die Dauer des Films war planbar. Die notwendigen Inhalten tauchten alle auf. Und für Fragen und Beispiel war im Anschluss Raum.

Meine Lieblingsfilme sind die, die vom Text schon ganz dicht an die Erklärfilme der Sendung mit der Maus heranreichen. Andere sind sperriger, theoretischer, mehr Präsentation als Erklärfilm. Bei manchen ist die Tonqualität nicht gut oder die Hintergrundmusik noch störend.

Hier wird mir ganz sicher noch lange nicht langweilig werden, denn ich möchte wirklich alle Inhalt so aufbereiten, dass sie in kurzen und einfachen Filmen dargestellt werden können. Mit vielen Bildern und nicht störender Hintergrundmusik. Was gar nicht so ohne ist, denn die Inhalte der differenzierungsbasierten Paartherapie sind wirklich sehr komplex. Aber versuchen werde ich es.

Seit 2025 erhalten alle Teilnehmenden unserer Grundlagenseminare den Zugang zu den Lehrfilmen und einigem Bonusmaterial darüber hinaus.

IDA-Trainingsaufgaben

Auch die Übungsaufgaben und Trainingseinheiten haben sich immer weiter entwickelt. Mit großer Freude und angeregt von Jon Frederickson und seiner Umsetzung von Deliberate Practice in der Psychotherapieausbildung versuche ich komplexe und schwierige Interventionen zunächst in einzelne kleine Schritte zu zerlegen, die sich dann in der Schwierigkeit steigern.

Wie wirksam das ist, merke ich an mir selbst. So erstaunlich das klingt, aber jedesmal, wenn ich eine solche Trainingsübung anleite merke ich in den Therapiesitzungen am nächsten Tag, dass ich deutlich präziser arbeite. Es lohnt sich.

Gemeinsam mit meinen Mit-Dozent:innen sammeln wir immer neue Ideen, wie Inhalte vermittelt werden können. Die inkongruente Machthierarchie in Paaren nach einer Affäre verdeutlichen wir an einer Körperübung. Antisoziale Empathie und die Waffen der Paare werden in einem spielerischen Zusammenhang ausprobiert und erfahren, und bestimmte Interventionen üben wir so oft, bis sie ganz selbstverständlich und geläufig werden.

Auch hier geht es immer noch besser. Wir sind noch lange nicht am Ende. Und wir freuen uns, weil die Teilnehmenden unserer Seminare bereit sind, all unsere Vorschläge auszuprobieren und gemeinsam mit uns herauszufinden, ob und wofür diese neue Übung sinnvoll ist.

Ihr seht, es geht also tatsächlich immer noch besser.

Auf die nächsten spannenden 10 Jahre!

Berit

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Links zum differenzierungsbasierten Ansatz

Der Begründer des differenzierungsbasierten Ansatzes Murray Bowen ist einer der Väter der systemischen Familientherapie und im deutschsprachigen Raum wenig bekannt. Das Differenzierungskonzept und die Gedanken von Bowen haben in den USA eine größere Verbreitung gefunden, und es gibt interessante Informationen über diesen Ansatz im Netz.

Therapeut:innen mit dem differenzierungsbasierten Ansatz

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