Die Bowen’sche Familiensystemtheorie

Die Systemtheorie nach Murray Bowen ist eine Theorie menschlichen Verhaltens, welche die Familie als emotionale Einheit sieht und systemtheoretisches Denken verwendet, um die komplexen Interaktionen in dieser Einheit zu beschreiben.

Murray Bowen (1913 – 1990), Professor für klinische Psychiatrie und Direktor des Georgetown Family Centers in Washington, D.C., USA, leistete Pionierarbeit, indem er versuchte, menschliches Verhalten und emotionales Funktionieren (»emotional functioning«) in eine Reihe mit evolutionsbiologischen Prozessen und als Teil eines natürlichen Systems, welches sich über Jahrmillionen entwickelte, zu stellen. Er war der erste Psychiater, der in den 1950er Jahren am National Institute of Mental Health (NIMH), Bethesda, USA, Familien mit einem schizophrenen Mitglied unter wissenschaftlichen Bedingungen über mehrere Jahre beobachtete und daraus seine Theorie mit ihren acht ineinandergreifen den Konzepten ableitete.

Bowen ging es dabei in erster Linie um die Beschreibung von allgemein gültigen Verhaltensmustern menschlicher emotionaler Systeme statt um die Beschreibung von Psychopathologien.

Kenntnisse über die Mechanismen, nach denen das emotionale System einer Familie funktioniert und welches Bowen mit seinen acht Konzepten beschrieb, liefern bis heute neue Sichtweisen, Probleme in menschlichen Beziehungssystemen zu lösen.

Von den acht zusammenhängenden Konzepten gehören die Differenzierung des Selbst (»differentiation of self«) und das Konzept der Dreiecke (»triangle«) zu den Grundpfeilern seiner Theorie. Der Artikel gibt einen Überblick über die Entwicklung Murray Bowens von psychoanalytischer hin zu einer systemischen Denkweise und beschreibt die acht Konzepte seiner Theorie.

Die Arbeitsweisen und Techniken einer therapeutischen Haltung nach Bowen in der heutigen Praxis werden erläutert und neue Entwicklungen diskutiert. 

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