Innerhalb der Gesundheitswissenschaften und insbesondere in Psychotherapie und Psychiatrie wurden Personen, die kinky lebten, lange pathologisiert und ausgegrenzt. Im Bewusstsein und in Abgrenzung von stigmatisierenden Umgangsweisen haben sich aus BDSM-Communities heraus in den letzten 40 Jahren unterdessen auch affirmative Gesundheitsversorgungsangebote entwickelt, u.a. auch psychotherapeutische Angebote, die das Communitywissen integrieren und für die auch spezifische Leitlinien entwickelt wurden, um eine diskriminierungsfreie und gute Versorgung anbieten zu können.
In der Veranstaltung wird ein kurzer Einblick in die medizinhistorischen und aktuellen Hintergründe von stigmatisierenden Zugangsweisen zu BSDM gegeben und deren Auswirkungen dargestellt. Anschließend möchte ich die Kämpfe zur Depathologisierung von BDSM darstellen, die unterdessen dazu geführt haben, dass „Sadismus“ und „Masochismus“ endlich aus den diagnostischen Manualen gestrichen wurden.
Damit wird der Weg frei zu einer BDSM-sensiblen Gestaltung von Gesundheitsangeboten, die den Möglichkeiten von BDSM offen und kompetent gegenübertreten. Diese bilden den Schwerpunkt der Veranstaltung. Vorgestellt werden hier die aktuellen Leitlinien zur kinksensiblen psychotherapeutischen Arbeit und einige Ansätze kink-bewussten therapeutischen Arbeitens. Hierbei geht es mir darum, zu zeigen, was es schon gibt im Themenfeld und auch einen Raum zur Verfügung zu stellen, Wünsche an und Erfahrungen in der psychischen Gesundheitsversorgung zu diskutieren.
Über die referierende Person:
Dr. phil. Dipl. Psych. Gisela Fux Wolf, Psychologische_ Psychotherapeut_in in freier Praxisgemeinschaft in Berlin (kein Pronomen)
Promotion zur Gesundheit lesbischer Frauen, verhaltenstherapeutische Approbation, Zusatzqualifikationen in systemischer Sexualtherapie und Traumatherapie.
Aktuell arbeite ich als Psychologische Psychotherapeut_in in freier Praxisgemeinschaft. Schwerpunkte meiner therapeutischen Tätigkeit sind die Arbeit mit Klient_innen, die sexuellen und geschlechtlichen Minoritäten angehören, sowie die Arbeit mit Menschen mit Traumata.
Mittwoch 12.6.2024 von 19-21:15 Uhr über die Plattform Zoom. Kosten 25 Euro.
Am Tag der Veranstaltung erhalten Sie die Einladung mit dem Zugangslink. Wir freuen uns auf eine lebendige und anregende Veranstaltung.