In den letzten Jahren mehren sich in den sexualtherapeutischen Supervisionen, Aus- und Weiterbildungen die Anfragen von Therapeut:innen bezüglich des Umgangs mit Menschen, die ein Sexualdelikt begangen haben.
Insbesondere Personen, die nach Hausdurchsuchungen eine Anzeige wegen des Konsums von Missbrauchsabbildungen erhalten haben, suchen vermehrt psychotherapeutische Praxen und Beratungsstellen auf, manchmal aber auch Menschen, die reale sexuelle Übergriffe begangen haben.
Das löst auf Seiten der therapeutischen/beraterischen Person häufig starke Emotionen und Verunsicherungen aus.
Dieser Vortrag soll eine kurze theoretische Einführung zum Thema Sexualdelinquenz und Psychotherapie sowie erste Anregungen zum Umgang mit folgenden Fragen geben:
- Wie kann eine eigene Haltung zum Thema Sexualdelinquenz entwickelt werden?
- Was sind notwendige Rahmenbedingungen für eine psychotherapeutische Behandlung, wo liegen die eigenen und/oder institutionellen Grenzen?
- Wie kann eine erste Risikoabschätzung gemacht werden, und was sind weitere Schritte?
- Welche Möglichkeiten der Weitervermittlung gibt es?
Dabei soll es viel Raum für eigene Fragen und für Diskussion geben.
Fragen zu konkreten Fällen sollen aufgrund der Größe und Form der Veranstaltung bitte nur exemplarisch und hoch anonymisiert gestellt werden.
Annika Flöter
Dipl.-Psych., tiefenpsychologisch fundierte Psych. Psychotherapeutin, Se- xualtherapeutin (DGfS), TFP-Therapeutin (TIN), Mitglied des Fort- und Weiterbildungsausschuss der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung, Dozentin an verschiedenen Ausbildungsinstituten für Psychotherapie.